Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) fördert die CoderDojos in Brandenburg

Mit dem Projekt “Land programmiert engagiert – Digitalwerkstätten für Kinder und Jugendliche in Brandenburg” wollen wir kurzfristig neue digitale Bildungsangebote für Kinder- und Jugendliche in ländlichen Räumen schaffen, ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich fördern und damit langfristig die digitalen Kompetenzen und die Innovationskapazitäten ländlicher Regionen stärken.

Daher freuen wir uns sehr, dass die CoderDojos, die von neuland21 in Brandenburg koordiniert werden, seit September 2021 von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt im Rahmen des Förderprogramms Bildungsturbo gefördert werden. Das Förderprogramm unterstützt und begleitet zivilgesellschaftliche Akteur:innen in ihren Bildungsformaten und trägt dazu bei die Reichweite und Wirkung der Angebote zu erhöhen.

Unser Ziel innerhalb des Förderzeitraums von September bis Dezember 2021 ist die Ausweitung der CoderDojos in drei neue Kommunen in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming und die Verstetigung der CoderDojos durch das Engagement von Ehrenamtler:innen vor Ort. In Niemegk (Landkreis Potsdam-Mittelmark) ist das CoderDojo bereits im September im AWO Familienzentrum gestartet und begrüßt regelmäßig alle zwei Wochen Kinder und Jugendliche zum gemeinsamen Programmieren. Erste Spiele mit der Programmiersprache Scratch haben wir dort bereits umgesetzt und die Teilnehmer:innen sind begeistert vom schnellen Lernerfolg. Bislang gab es kein vergleichbares Angebot in Niemegk, das es den Kindern erlaubt hätte digitale Lernerfahrungen zu machen. Das neue CoderDojo stößt in der Stadt nun auf großen Anklang.

In Michendorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) hat in der zweiten Woche der Herbstferien (18.-20.10.2021) ein Ferienprogramm stattgefunden. Hier wurden neun Kinder im Alter von 9-12 Jahren innerhalb von drei Tagen an das Programmieren mit der Programmiersprache Scratch herangeführt. Ziel des Ferienprogramms war die Entwicklung eines eigenen Spiels, welches am Ende der drei Tage vor Eltern und Interessierten präsentiert wurde. Mit dem Ferienprogramm haben wir das Format im Jugendtreff erprobt und bauen nun ein langfristiges und regelmäßiges Angebot mit den Kindern und Jugendlichen auf. Bis Ende des Jahres sind bereits drei weitere Termine für das CoderDojo in Michendorf geplant.

Als dritten Standort wollen wir die Hochschulpräsenzstelle in Luckenwalde gewinnen. Als Mittler zwischen der Hochschule und den Akteuren der ländlichen Region hat die Präsenzstelle unter anderem die Aufgabe, die Sichtbarkeit der Hochschule in der Fläche zu stärken, die breite Bevölkerung anzusprechen und insbesondere Studierende zu gewinnen. Mit ihrem neu eröffneten Coworking- und Makerspace eignet sich der Standort der Präsenzstelle perfekt für ein CoderDojo. Der Makerspace richtet sich bislang eher an Erwachsene, aber auch Kinder sollen hier einen Zugang finden. Durch die potenzielle Nutzung der Geräte im Makerspace wird das CoderDojo hier eine inhaltliche Ausrichtung auf kleine Tüftelprojekte und den 3D-Druck bekommen.

Von unserem Projekt erwarten wir langfristige Effekte für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wie die Festigung des Schulwissens, eine Steigerung ihrer Kreativität und die Fähigkeit, sich selbst Wissen anzueignen, welche sie durch das außerschulische Bildungserlebnis vermittelt bekommen. Im Projekt erlernen sie handfeste, zukunftsrelevante Qualifikationen. Diese digitalen Kompetenzen können ihnen später zu besseren Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verhelfen und nehmen nicht selten Einfluss auf ihren Berufswunsch (in Richtung MINT).

Langfristige Effekte für das soziale und gesellschaftliche Umfeld der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zeigen sich im generationsübergreifendem Lernen, denn die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen an den CoderDojos sorgt auch bei den Eltern und Großeltern für Berührungspunkte mit technischen Inhalten. Diese begleiten ihre Schützlinge in die CoderDojos und sehen, welche Fortschitte sie machen oder erleben das eigenständige Programmieren zuhause mit. Oft profitiert die ganze Familie und das soziale Umfeld der Kinder und Jugendlichen von den im CoderDojo erlernten technischen Fähigkeiten.

Und auch für die ganze Region lassen sich durch die Bereitstellung von digitalen Bildungsangeboten, welche in Städten längst Standard sind, zahlreiche positive Effekte ausmachen – wie beispielsweise  der sofortige Abbau von Stadt-Land-Unterschieden im Bereich digitale Inklusion. Weiterhin werden mögliche künftige Fachkräfte für die Region Berlin/Brandenburg ausgebildet und somit dem IT-Fachkräftemangel in ländlichen Regionen entgegengewirkt. Sind mehr IT- und digitalaffine junge Menschen in der Region vorhanden und hat in diesem Kontext schon ehrenamtliches Engagement stattgefunden, findet außerdem eine Erhöhung der Innovationskraft und -fähigkeit in der Zivilgesellschaft statt.

Wollt auch ihr ein CoderDojo in eurer Kommune eröffnen, euch als ehrenamtliche Mentorin/ehrenamtlicher Mentor engagieren oder einfach mehr über das Projekt erfahren? Dann meldet euch bei Josefine Theden-Schow unter josefine.theden-schow@neuland21.de!