Wasser, Wald und Energie: Klimawerkstatt diskutiert drängende Umwelt-Themen
Die Klimawerkstatt organisierte das zweite Werkstatttreffen in Bad Belzig. Interessierte diskutierten welche Fläminger Themen im Klima- und Umweltschutz auf dem Programm der nächsten Monaten stehen. Dr. Tobias Conradt, renommierter Forscher am Potsdamer Klima-Institut (PIK) informierte: „Die Probleme mit Hitze- und Trockenheit werden wir in den nächsten Jahren nicht los, sie werden sich eher verstärken.“
Am Donnerstag, den 28. April, fanden sich wieder rund 30 Klimainteressierte in der Grundschule in Bad Belzig ein, darunter interessierte Bürger:innen und lokale Funktionsträger:innen. Das Ergebnis der Diskussion war, dass die Themen Wasser, Wald, Landwirtschaft sowie Kommunikation und Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Initiativen, Stadtverwaltung und Politik, am meisten unter den Fingernägeln brennen.
Das zweite Werkstatttreffen der Klimawerkstatt Fläming begann mit einer Kennenlern- und Austauschrunde zu den Fragen, welche Erwartungen die Teilnehmenden an das Projekt mitbringen und was sie zum Mitmachen motiviert. Dabei wurde der Wunsch deutlich, noch besser zu verstehen, was die Klimawerkstatt genau ist. So erklärte Eric Mülling, der Projektleiter:
„Mit der Klimawerkstatt wollen wir herausfinden, wie es dem Fläming geht und wie wir ihm helfen können. Eine digitale Klima-Plattform unterstützt uns drängende Klima-Baustellen in der Region aufzudecken. Gleichzeitig wollen wir aber auch direkt mit den Menschen vor Ort aktiv werden. Das machen wir in monatlichen Werkstatttreffen, in denen wir verschiedene Themen genauer behandeln, wie zum Beispiel Wasser, Landwirtschaft oder Energie. Daraus leiten wir dann Erkenntnisse für eine Klimaschutz-Agenda für die Politik ab, überlegen uns wirksame Mitmach-Aktionen und andere Projekte, um direkt aktiv zu werden. Zusätzlich gibt es in verschiedenen MachBars die Möglichkeit, technische Fähigkeiten zu erlernen sowie eigene Sensoren zu bauen.“
In jedem Fall ist die Klimawerkstatt ein Experiment: ein Digitales, ein Partizipatives, ein Demokratisches – mit dem Ziel gemeinsam die Chancen eines nachhaltigen Klimaschutzes im Fläming auszuloten und die Zukunft zu gestalten.
Der Klimaexperte Dr. Tobias Conradt vom weltweit renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung führte mit einem Kurzvortrag auf dem 2. Werkstatttreffen in die aktuelle und lokale Problematik des Klimawandels ein. Sein Fazit: Auch hier im Fläming wird es in den nächsten Jahrzehnten weiter heißer, trockener und die Extremwetterereignisse wie Starkregen nehmen zu. Daher müssen wir uns sowohl um die Anpassung an diese neuen Umstände kümmern als auch um die Vermeidung des CO2-Ausstoß, um eine Kehrtwende in der Zukunft zu erwirken. Dabei gibt es laut ihm viele Rädchen, an denen wir drehen können. Welche das sind, haben die Teilnehmenden diskutiert und priorisiert. Eine Abstimmung hat gezeigt, dass sich die Fläminger mit Wald, Landwirtschaft, Wasser sowie der Kommunikation & Zusammenarbeit zwischen Bürgerschaft, Initiativen, Stadtverwaltung und Politik am dringlichsten befassen möchten.
In den nächsten Monaten wird die Klimawerkstatt Fläming herausfinden, wie genau der Region geholfen werden kann. Es geht weiter mit fachlichen Vorträgen, die als Grundlage dienen sollen für die Erarbeitung neuer und bestehender Projekten sowie Mitmach-Aktionen, in denen die Beteiligten Klimaschutz direkt in die Tat umsetzen und weitere Menschen motivieren. Darüber hinaus werden wichtige Erkenntnisse für eine Klimaschutz-Agenda abgeleitet, die unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erarbeitet wird und in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept fließen soll.
Die Termine für die nächsten Werkstatttreffen stehen fest: Ab Juni wird sich jeden ersten Mittwoch im Monat in der Grundschule getroffen.Informationen und Anmeldung zu den nächsten Terminen und Themen sind hier einsehbar: https://www.bad-belzig.de/veranstaltungen/index.php. Ein Einstieg ist jederzeit möglich und alle sind herzlich willkommen.